
Tagebucheintrag 3/017-Wp02
“Eine holprige Fahrt”

Nachdem ich mir den riesigen Koloss genauer angesehen hatte, fuhren wir weiter. Der Oberst wollte mir als Nächstes sein Museum zeigen. Als wir ankamen, waren hier am Eingang Soldaten. „Das soll ein Museum sein?“, fragte ich verwundert. Ja, erklärte der Oberst. Diese Einrichtung war einst eine militärisch sehr bedeutende Anlage. Nachdem sie ihre Nutzung verloren hatte, hat er beschlossen, sie als Museum weiterzubetreiben, um die Anlage der zivilen Bevölkerung zugänglich zu machen und zu zeigen.
Komm, sagte der Oberst. Verschaffen wir uns einen Überblick über das Gelände. Er führte mich zu einem Platz, an dem wiederum ein solcher Panzer stand.
„Also, dann gemmas an!“ sprach der Oberst während er auf den Panzer stieg und einen runden Deckel an der vorderen Oberseite des Fahrzeuges öffnete. „Einsteigen bitte!“ Nun dämmerte es mir, dass der Oberst vorhatte, mit diesem Panzer der Marke Saurer/Steyr durch das Gelände zu fahren. Sofort ging mir die spannende, aber meinerseits doch mit viel Angst durchlebte Fahrt mit dem Schlachtschiff sowie der Flug mit dem eigenartigen Fluggerät durch den Kopf. Auch jetzt hatte ich große Angst, ließ mir diese aber nicht anmerken und folgte dem Oberst wortlos. Im Panzer war es eng und stickig, aber wir ließen die Luke wie dieser Deckel genannt wurde offen und ich durfte auch meinen Kopf hinausstrecken.
Zwischen den Bäumen des Waldes konnte man die umliegenden Berge erkennen. Es war ein schönes Landschaftsbild. Der Motor startete. Es war ein ganz anderer Klang als die Motoren der Benzinkutschen und sonstiger Fahrzeuge, die ich bereits kannte. Es war ein wirklich kraftstrotzendes Rumoren zu vernehmen. Auch bemerkte ich die schwarze Abgaswolke, die dieser Motor beim Anfahren im Wald zurückließ. Dieses Fahrzeug hatte keine Räder, sondern Ketten, die sich quietschend in Gang setzten.
Während der Fahrt hatte ich schon das Gefühl, mit diesem Fahrzeug einen gewissen Machtfaktor innezuhaben, aber in mir drängte sich die Frage auf, wie man mit so etwas gegen einen Feind kämpfen könne, denn dieser hört das laute Fahrzeug von Weitem, und falls er taub sein sollte, so sieht er die schwarzen Abgaswolken, die das Fahrzeug erzeugt. Aufgrund des Motorengetöses konnte ich dem Oberst die Frage nicht stellen und glaube die Antwort darauf selbst gefunden zu haben. Ja, in dem Fahrzeug fühlte ich mich irgendwie unverwundbar. Wahrscheinlich verwendet man das Fahrzeug, um alles niederzuwalzen, was sich einem entgegenstellen würde und bleibt dabei unverwundet. Die Fahrt ging über Stock und Stein, über Hügel und Gräben. Obwohl ich mich festhielt, wurde ich durchgeschüttelt, hin und her geschleudert, stieß mehrmals gegen die Stahlwand, gegen den Sitz und einen Hebel, der sich neben mir befand. Daher war die Fahrt vom Komfort her eher nicht so mein Ding.
Beim Aussteigen spürte ich Knochen in mir, die ich zuvor gar nicht bemerkt hatte. Natürlich hatte ich mir nichts anmerken lassen, aber ich glaube, dass ich einer solchen Fahrt freiwillig nicht noch einmal zustimmen werde.
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Informationen zu der Grafik
Standort des neuen Fotos (2021) | Bunkermuseum |
Titel eingearbeitetes altes Bild | Draken |
Copyright | Fotograf | BMLV |
Archiv | Urheber altes Bild | HBF | Österr. Bundesheer |
Die ganze Reise findet ihr unter www.zeitreisende.at
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