
Tagebucheintrag 3/017-Wp01
“Das große Eisending”

Mit dem Gutschein in der Hand, welchen ich von den netten Eisenbahnbastlern bekommen hatte, machte ich mich also auf den Weg Richtung Wurzenpass. Dort wird mich angeblich ein Herr Oberst empfangen, der mir viel Interessantes zeigen wird. Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich eine solche Einladung keinesfalls ausschlagen kann und so kam es, dass ich zum vereinbarten Zeitpunkt nach einer längeren Fahrt mit dem Zug, welchen ich ja schon als Fahrzeug auf Stahlschlangen kenne, am Bahnhof Fürnitz ankam.
Es war vereinbart, dass mich der Herr Oberst dort abholt. Gespannt stieg ich aus dem tollen Zugwaggon und ging zum Ausgang. Und tatsächlich stand der Oberst schon da. Er hatte einen Benzinkutschenwagen in der für Soldaten typischen Farbe Olivgrün. In derselben Farbe waren auch der Flugschrauber und das Schlachtschiff lackiert gewesen. Auch die Uniformen der Soldaten haben allesamt einen ähnlichen Farbton. Als ich diese Farbgebung gegenüber dem Oberst erwähnte, nannte er mir den Grund dafür. Diese Farbe könnte man im Gelände, welches in Österreich meistens grün ist, nicht gut sehen. Die Soldaten zum Beispiel in Wüstengebieten haben ihre Fahrzeuge und Uniformen sandfarben.
Wir stiegen ein und fuhren mit der extra lauten und noch dazu langsamen Benzinkutsche los. Der nette Oberst erklärte mir während der Fahrt, dass das gegenständliche Fahrzeug besonders im unwegsamen Gelände gut fährt. Um diese Aussage zu untermauern, fuhr er kurzerhand von der Straße ab und schnurstracks auf einen steilen, unbefestigten Hang zu. Der Wagen bäumte sich am Hang auf, fuhr aber scheinbar ohne große Anstrengung den Selbigen hinauf.
Der Oberst hatte daran sichtlich Spaß. Aber vielleicht lachte er bloß, weil er mein verschrecktes Gesicht erblickte. Nach der steilen Bergauffahrt, bei welcher ich mir schon große Sorgen machte, dass wir stecken bleiben oder schlimmer noch nach hinten kippen könnten, kamen wir an einem riesigen Metallungetüm vorbei. Während ich mich fragte, wozu man mit dem Wagen durch das Gelände fährt, wenn doch überall so schöne Straßen gebaut wurden, hatte der Oberst den Wagen angehalten abgestellt und war bereits ausgestiegen. Er hatte mich zu einem Stahlkoloss gefahren, der hier abgestellt war. So ein Gerät in klein kannte ich bereits von der Modellbahnanlage, die ich besichtigen durfte.
Direkt vor einem solchen Gerät zu stehen, ist natürlich etwas ganz anderes. Es wirkt schon sehr bedrohlich und auch furchteinflößend. Der Oberst erklärte mir, wofür solche Panzer eingesetzt wurden und dass es sich beim gegenständlichen Fahrzeug um ein längst nicht mehr gängiges Modell handelt, da es schon viel modernere und leistungsfähigere Fahrzeuge dieser Art gibt.
In meinem Kopf keimten zahlreiche Fragen auf, aber ich wollte dem netten Oberst nicht auf die Nerven gehen und außerdem erklärte er mir ohnehin alles von sich aus. So entschloss ich mich einfach nur interessiert zuzuhören und mir möglichst viel davon zu merken.
Das würde sicher eine ganz spannende Woche werden.
Video-Erklärung und Informationen zum Thema
Informationen zu der Grafik
Standort des neuen Fotos (2021) | B109 – Panzer T34 |
Titel eingearbeitetes altes Bild | Aufstellung Krems |
Copyright | Fotograf | BMLV / 3.PzGrenBrig |
Archiv | Urheber altes Bild | HBF | Österr. Bundesheer |
Die ganze Reise findet ihr unter www.zeitreisende.at
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